LAUFRÄDER MONTIEREN

Bei allen neueren Fahrrad Typen sind normalerweise Schnellspanner verbaut. In diesem Fall wird keinerlei zustätzliches Werkzeug zum Einbau und Ausbau eines Fahrrad Laufrades benötigt. Sofern an eurem Fahrrad eine Felgenbremse verbaut ist, müsst ihr diese zuerst aushängen oder lockern. Bei Rennräder ist das je nach Bremsenhersteller unterschiedlich. Bei Campagnolo Rennrad Bremsen erfolgt das Aushängen über den Schalthebel. Bei Shimano Rennrad Bremsen könnt ihr den Seilzug über einen extra Hebel direkt an der Bremse lockern.
Vorgehen bei Ausbau Hinterrad

Um den Ausbau so einfach wie möglich zu gestalten, solltet ihr am Hinterrad den größten Gang einlegen (d.h. in diesem Fall die Kette auf das kleinste Ritzel zu schalten). Auf der einen Seite werdet ihr euch mit dem Ausbau ein wenig leichter tun und zum anderen erleichtert ihr euch den späteren Einbau des Laufrades. Dann drückt ihr das Schaktwerk mit Gefühl nach hinten bis der Schaltkäfig komplett ausgefahren ist. Sofern ihr vorher den Schnellspanner ausreichend gelockert habt, könnt ihr das Laufrad mit einem sanften Druck von oben aus der Verankerung lösen.

Vorgehen beim Einbau des Hinterrades

Der Einbau des Hinterrades an einem Mountainbike oder Rennrad ist ein wenig kniffliger. Es gibt dabei mehrere Wege die zum Ziel führen. Wir möchten euch einen Weg zum Einbau des Hinterrades zeigen bei dem ihr euch die Finger nicht schmutzig machen müsst. Die Fahrradkette muss dabei nicht berührt werden.

Bei Mountainbikes mit Scheibenbremsen müsst ihr darauf achten das die Bremsscheibe sauber in den Bremssattel einführt wird. Bei Rennrädern mit Felgenbremse entfällt dieser Schritt natürlich. Wir ihr auf unseren Videos erkennen könnt klappt das auch bei uns nicht immer bei ersten Mal perfekt. Da ist manchmal einfach ein wenig Übung gefragt.

Zuerst müsste ihr das Schaltwerk - wie beim Ausbau des Hinterrades - nach hinter drücken. Dann setzt ihr die Fahrradkette auf das kleinste Ritzel am Zahnkranz auf und drückt die Kette eures Fahrrades nach unten. Jetzt könnt ihr das Hinterrad in den Hinterbau einfädeln. Wenn ihr diesen Laufradwechsel an einem Mountainbike vornehmt, müsst ihr aufpassen das die Fahrradkette nicht an irgendwelchen Schrauben eurer Hinterradfederung hängen bleibt (näheres sehr ihr dann in unseren Laufrad Ausbau Video). Achtet auch darauf das die Bremsscheibe sauber in den Bremssattel hineingleitet. Mit einem kräftigem Druck von unten schiebt ihr das Laufrad an seinen Platz. Wenn das Fahrrad oder Mountainbike am Boden steht könnt ihr mit einem Druck auf den Sattel das Laufrad in die endgültige Position drücken. Dabei sollte das Laufrad allerdings schon im Ausfallende eingerastet sein. Wenn ihr jetzt noch die Schnellspanner schließt und die - wenn vorhanden - Felgenbremse einhängt, könnt ihr losfahren.

FAHRRADERSATZTEILE

Fahrradersatzteile sind in jeder Fahrradwerkstatt und bei jeder Reparatur notwendig. Auch hier gibt es einige Fahrradteile und Zubehör die man als Hobbyschrauber in seiner Werkstatt auf Lager haben sollte. Für ambitionierte Tüftler gibt es auch spezielle Fahrradwerkzeuge, die zwar etwas teuer sein mögen, aber durchaus ihre Daseinsberechtigung haben. Zuerst möchten wir aber auf die Grundausrüstungen einer Hobbywerkstatt eingehen.

Ein Flickzeug, passende Fahrradschläuche, ein Satz Schaltzüge und Bremszüge sind Grundvoraussetzung um die wichtigsten Arbeiten selbst machen zu können. Wenn ein Seilzug mal reisst, passiert das meistens am Samstagabend wenn für Sonntag eine größere Tour geplant ist. Glücklich ist dann derjenige der die passenden Fahrrad Ersatzteile daheim hat. Wer viel und auf unterschiedlichen Bodenverhältnissen Mountainbike fährt, wird mit Sicherheit auch ein paar Reifen zusätzlich haben um ab und an wechseln zu können. An die richtige Lagerung eurer Ersatzteile sollte auch gedacht werden. So müssen Reifen kühl und dunkel gelagert werden und Metallteile wie Züge sollten von Feuchtigkeit und Nässe geschützt sein.

REIFEN FLICKEN

Hier sind wir bei einer Sache, die jeder Radfahrer können sollte. Und wenn das bist jetzt nicht der Fall ist, kein Problem. Einfach üben bis es passt.

Geeignetes Flickzeug findet ihr in jedem Radsport-Geschäft. Für den Anfang reicht mal ein kleines Set. Wer möchte, kann sich auch ein Pannenspray kaufen. Alternativ natürlich die Luftpumpe nicht vergessen. Bei Schläuchen reicht theoretisch auch ein gängiges Modell. Superleicht oder extrem stabil sei jedem Geschmack überlassen. Auch was das Ventil angeht. Aber dazu ein anderer Beitrag.

Nun zum eigentlichen Akt der Begierde:

Zuerst wird der Reifen vom Rest des Fahrrades gelöst. Wohl dem, der einen Schnellspanner vorfindet. Vor dem herausheben des Rades noch die Bremsen aushängen. Am besten wird das alles funktionieren, wenn das Fahrrad auf “dem Rücken” oder auf Sattel und Lenker aufliegt. Alternativ könnt ihr auch unser Einbau und Ausbau Video für Laufräder ansehen.

Jetzt kommt der Check nach irgendwelchen Objekten, die im Mantel (der Decke oder dem Reifenmantel) stecken und da definitiv NICHT hingehören. Gefunden? Raus damit. Wenn nicht, auch nicht schlimm. Es kann auch einen Platten geben, wenn nichts im Reifenmantel steckt.

Im Flickset sollte unter anderem ein Reifenabzieher vorhanden sein (wenn er nicht schon separat irgendwo liegt). Erst das Ventil lösen, dann mit dem Reifenabzieher an der Felge vorbei unter den Mantel einhaken, einmal um die Felge herum und “plopp”. Jetzt raus mit dem Schlauch. Wenn bei der “raushol-Aktion” nichts am Schlauch beschädigt wurde pumpen wir den Schlauch mit der Luftpumpe auf, und ziehen ihn durch einen Eimer mit Wasser. So entdecken wir schnell die Löcher. Ein Tipp: Nach Luftblasen schauen.

Einfacher wird es jetzt, wenn wir die gefundenen Löcher markieren. Ein Kugelschreiber reicht hier vollkommen aus. Nun wird mit dem Schmirgelpapier die Stelle um das Loch etwas aufgeraut. Jetzt die Klebepaste drauf, ein bis zwei Minuten warten und dann den Flicken auf die Klebestelle. Jetzt nochmal ein bis zwei Minuten den Flicken fest andrücken und - voila.

Um auf Nummer sicher zu gehen, die Aktion mit dem Wassereimer wiederholen. Wenn keine Blasen mehr zu sehen sind, machen wir uns an den Einbau.

Wir fangen mit dem Ventil an. Wenn das wieder an seinem Platz ist, drücken wir den Schlauch vorsichtig unter den Mantel. Passt alles drücken wir den Mantel fest und pumpen den Schlauch wieder auf. Nochmal kontrollieren, ob das Ventil auch gerade sitzt. Wenn dem so ist, Rad wieder rein in den Rahmen, festspannen (oder schrauben), Bremse einhängen und - geschafft.

LAGERSPIEL EINSTELLEN

Natürlich gibt es hier keine einheitliche Vorgehensweise, da die Laufrad Hersteller unterschiedliche Naben verwenden. Wir beschäftigen uns heute mit der Einstellung von Mavic- und Campagnolo Fahrradnaben.

Einheitliches Vorgehen für alle Arten von Laufrädern
Zuerst befestigt ihr das Fahrrad in einem Montageständer. Dreht jetzt einfach das Laufrad und seht dabei genau hin, ob sich Felge und Speiche verformen oder ob tatsächlich Lagerspiel am Laufrad erkennbar ist. Bei allen Wartungsarbeiten an Naben und Laufräder sollte keine Gewalt angewandt werden! Immer mit Gefühl arbeiten und lieber die Anleitung nocheinmal durchlesen. Sollte etwas nicht ganz klar sein, schreibt uns eine kurze Mail damit wir die Montageanleitungen noch verständlicher schreiben können.

Einstellung an Mavic Laufrädern
Setzt das Mavic-Einstellwerkzeug so an, dass alle Stifte optimal in der Fahrradnabe greifen. Eine Drehung im Uhrzeigersinn bedeutet fester, eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn bedeutet lockeren.

Manchmal wird nicht sofort eine Lockerung erkennbar. Mit einem leichten Schlag gegen die Stirnseite des Laufrades (nach Ausbau aus dem Montageständer) bringt sicher das gewüschnte Ergebnis. Anschließend alles wieder einspannen und erneut kontrollieren.

Einstellung an Campagnolo Laufrädern
Hier löst ihr erst die Kunststoffkappe ab - Vorsicht Kratzergefahr! Anschließend wird an der Fahrradnabe die Innensechskantschraube (meistens 5er oder 6er Inbusschlüssel) gelöst. Ihr könnt jetzt den Einstellring mit einem Gabelschlüssel (meistens ein 15er Konusschlüssel) drehen. Aber auch hier Achtung! Ein Widerstand ist hier nur schwer zu fühlen. Deswegen niemals mehr als max. 1/4 Umdrehung schrauben und dann erneut kontrollieren.

Passt alles, schraubt den Innensechskant wieder fest und prüft den Leichtlauf. Ist das Spiel der Nabe verschwunden ist alles Ok. Wenn nicht, die Schritte nochmal wiederholen.

MAGURA HS33 EINSTELLEN

Bremse richtig einstellen.Bild HS 33 Die Bremsgummis sollten einen Abstand von 2,0-2,5 mm zur Felgenflanke haben und müssen parallel zur Felge stehen wie auf Bild 1. Außerdem sollten die Gummis mittig auf der Felgenflanke stehen und genügend Abstand zum Reifen haben. Wenn der Abstand 2,0-2,5 mm nicht stimmt, prüfen Sie zuerst ob dieses nicht durch die Bremsbelag-Nachstellung am Bremsgriff erfolgen kann. Kann die Einstellung am Bremsgriff nicht korrigiert werden, oder stimmt eine andere Einstellung nicht, muss die Grundeinstellung der Bremse neu vorgenommen werden. Sind die Bremsgummis schon bis zur Hälfte verschließen, sollten Sie zuerst neue Bremsgummis montieren.

Grund-Einstellung: Zuerst den Schnellspanner lösen und den Hebel in Stellung "Open" bringen. Jetzt kann der Bremszylinder vom Sockel gezogen werden. Als nächstes die untere Schraube ganz lösen so das der linke Bremszylinder bewegt werden kann. Sollte das nicht gehen, muss die obere Schraube auch gelöst werden. Jetzt den Bremszylinder in die richtige Stellung bringen damit die Bremsgummis die richtige Position haben. Ziehen Sie nun die beiden Schrauben wieder leicht an. Schieben Sie jetzt den rechten Bremszylinder mit dem Schnellspanner wieder auf dem Bremssockel.

Jetzt den Bremszylinder in die richtige Stellung drücken und den Schnellspanner schließen. Stimmt die Einstellung nicht, muss der Schnellspanner wieder gelöst werden. Jetzt die obere Schraube (Bild 2 ) lösen. Bringen Sie den Bremszylinder in die richtige Position und ziehen die Schraube wieder leicht an. Jetzt den Schnellspanner wieder schließen. Die Einstellung der rechten und linken Seite nochmal prüfen. Stimmt alles, ziehen Sie die Schrauben mit 6 Nm wieder an.

FEHLER BEI DER REPERATUR DES FAHRRADS

Wenn ihr selber Hand an euer Fahrrad legt, sollte ihr genau wissen was ihr macht. Bei Kleinigkeiten wie Schaltung einstellen, Sattel montieren könnt ihr eigentlich nicht viel falsch machen. Allerdings gibt es einige Bereiche in denen das falsche Werkzeug, eine zu feste Schraube irreparable Schäden verursachen kann. Deswegen immer Augen auf beim selber schrauben. Deswegen hier unserer zehn häufigsten Fehler beim Schrauben in Eigenregie oder bei der Pflege eures Bikes:

1. Montage von Carbonteilen ohne Drehmomentschlüssel; nach fest kommt ab
2. Kettenblattschrauben aus Alu bis Anschlag zudrehen. Viel Spass bei der Demontage…
3. Billige Inbusschlüssel die nicht richtig passen machen teure Titanschrauben kaputt
4. Ketten nie reinigen und fetten und dann wundern das sie nach 2000 km kaputt sind
5. Neue Kassette mit alter Kette weiterfahren; so verschleissen die Ritzel viel schneller
6. Teure Carbonbremshebel eurer Scheibenbremse so festziehen, das kein Verdrehen mehr möglich ist. Bei einem Sturz sind die Hebel garantiert kaputt. Deswegen nur leicht anziehen, dann verdrehen die Hebel beim Sturz statt zu brechen
7. Dampfstrahler direkt auf die Lager. Nicht nur der Schmutz weicht dem Dampfstrahler, sondern auch das Fett das die Lager geschmeidigt hält
8. Einstellschraube am Schaltwerk so weit herausdrehen das das Gewinde beschädigt wird. Dann ist ein neues Schaltwerk fällig
9. Nachlässige Montage von Schaltzügen und sich dann wundern das die Schaltung nicht funktioniert
10. Euer Fahrrad auf dem Kopf transportieren und die Scheibenbremse betätigen; so kommt Luft in das System

Mit den Anleitungen und Videos die ihr auf unserem Portal findet, habt ihr eine große Möglichkeit eure Wissen im Bereich Fahrradmontage und Fahrradreparatur zu vergrößern. Habt ihr selbst Erfahrungen gemacht und möchtet diese teilen? Habt ihr noch mehr Punkte die man falsch machen kann? Dann her damit. Wir laden jeden ein bei der Gestaltung von Artikel mitzumachen.

FAHRRADKETTE SCHMIEREN

Eine Fahrradkette will richtig gesäubert und geschmiert werden. Wir empfehlen keine Motoröle oder sonstige 3in1 Mischungen. Letztere sind auf Pflanzenbasis und verkleben die Kette. Motoröl ist zu schwer und wird nicht überall eindringen um die Fahrradkette an den feinsten Stellen zu schmieren. Wachs oder Wachs-Öle halten nicht genug Schmutz ab und schmieren ebenfalls sehr schlecht.

Wir empfehlen daher aus Erfahrung Öle auf Mineralbasis. Diese Fahrradöle haben für den Schmiereinsatz an Fahrradketten die besten Vorraussetzungen - immerhin wurden sie dafür entwickelt.

Die Reinigung der Fahrradkette

Schaltet zuerst hinten auf das kleinste Ritzel. Für den Standard-Schmutz benutzt einen Lappen, der mit Lösungsmittel getränkt ist. Am Besten geht das, wenn ihr am Schaltwerk (hinten) die Fahrradkette mit dem Tuch in die Hand nehmt und die Kette beim rückwärts-laufen-lassen in die Hand nehmt. Macht das für zwei oder drei Kettenumdrehungen. Putzt zum Beispiel mit einer Zahnbürste oder einer speziellen Bürste (z.b. von Pedros) die hinteren Zwischenräume der Ritzel. Zum Schluss säubert noch die Ritzel vorne auf beiden Seiten.

Die Ölung der Kette

Schaltet jeweils vorne und hinten auf das mittlere Ritzel eures Zahnkranzes oder Kettenblatt. Da Öl sich selbst gut verteilt, versucht die Kette nicht zu „überölen“. Ölt auch die innere Seite der Fahrradkette und lasst das Kettenöl schön von oben auf die Fahrradkette tropfen, während ihr sie langsam rückwärts laufen lasst.

Zum Schluss schaltet noch mal durch alle Gänge und wischt abschließend das überschüssige Öl mit einem Tuch ab – nicht das mit dem Lösungsmittel.

Bei Fahrradketten kein WD-40 Öl verwenden

WD-40 ist ein sehr bekanntes und weit verbreitetes Allround-Öl. Es wurde in den 1950-ern für militärische Zwecke entwickelt. WD-40 sollte Waffenteile und Raketen unter anderem vor Rost schützen oder diente als Lösungsmittel. Wegen seiner schützenden und reinigenden Eigenschaften wurde es schnell im Haushalt für alles Mögliche benutzt (bei quietschenden Türen oder sogar als Reinigungsmittel).

Für Fahrradketten eignet es sich nicht, da sie zu schnell bewegt werden. Das Öl kann seine schmierende Eigenschaft nicht ausleben und bleibt so ohne Effekt. Schlimmer noch, das Öl trocknet die Kette am Fahrrad sozusagen aus, weil es alle anderen Schmierstoffe auflöst. Da wäre es fast noch besser gar kein Fahrrad Öl oder Schmiermittel zu benutzen. Für eine schnelle Ölung der Kette kurz vor einer Ausfahrt kann WD40 aber trotzdem verwendet werden.

Aus diesem Grund empfehlen wir euch ganz normales Kettenöl aus dem Fahrrad-Fachhandel zu kaufen. Das ist nicht teuer und hat auch teilweise gut wasserabweisende Eigenschaften.